Zugegeben, wirklich Sommer ist es ja nicht mehr. Aber der ist dieses Jahr auch nie richtig da gewesen. Aber jetzt mal abgesehen davon, habe ich in letzter Zeit oft das Gefühl, als ob ich ein Blatt wäre, das von einem heftigen Sturm erfasst wird. Mal trägt er mich hoch nach oben und ich habe eine fantastische Sicht, nur um dann wieder nach unten zu trudeln und irgendwo im Strassengraben zu landen. Dann werde ich erneut von einer Böe erfasst und im Kreis herumgewirbelt bis mir schwindlig ist. Manchmal liege ich aber auch an einem Waldrand und lasse die Sonne auf mich scheinen. Das tut gut und ich geniesse den ruhigen Moment und sammle mich, bevor der nächste Windstoss mich zu erfassen droht.
Kennst du diese Gefühl zurzeit auch? Dieses Auf und Ab, den Höhenflug und den anschliessenden Absturz, der sich manchmal wie ein freier Fall anfühlt? Wir fallen, wissen aber nicht warum und wohin. Irgendwie ist es spannend, aber auch anstrengend – aufregend und gleichzeitig nervenaufreibend.
Ich habe es aufgegeben, mich gegen den Sturm zu wehren. Er ist einfach zu heftig! Doch egal, wie sehr es mich herumwirbelt, ich halte immer wieder Ausschau nach dem Licht, nach den Sonnenstrahlen, die nach jedem Sturm irgendwann wieder hinter den Wolken hervorbrechen. Und auch wenn der Sturm noch so heftig ist, etwas Gutes hat er trotz allem: Er fegt Altes hinweg und macht Neuem Platz.